Wenn du das Universum verstehen willst, denke in den Begriffen Energie, Frequenz und Schwingung.
„Alle Interaktionen im Universum übertragen nicht nur Energie, sondern auch Information. Partikel kollidieren nicht nur, sie kalkulieren auch. Mit fortschreitender Kalkulation entfaltet sich die Wirklichkeit“(Loyd 2006).
Quantenspins unterliegen der Verschränkung (Entanglement), das ist längst bekannt. Huping Hu und seine Ehefrau Maoxin Wu nahmen diese Erkenntnis zum Anlass, um etwas auszuprobieren. Kann man die Spins von Wassermolekülen mit den Spins von Drogen verschränken und die Wirkung der Drogen dann im Wasser finden? Genau das funktioniert, und zwar reproduzierbar. Bedingung dafür: Als Verschränkungsenergie ist eine kohärente Quelle notwendig, wie ein Laser oder ein Magnetfeld oder eine Mikrowelle. Wird das so verschränkte Wasser getrunken, ergeben sich die Wirkungssymptome, als sei die Droge – in diesem Fall ein Anästhetikum – eingenommen worden. (Hu/Wu 2006).10
Wie alles im Universum sind auch wir in gewissen Sinne mit einem Meer aus Informationen verbunden, das jenseits von physischem Raum und Zeit existiert. Auch wenn wir mit physischen Elementen im Quantenfeld gar nicht in Berührung oder in deren Nähe kommen, können wir sie beeinflussen und werden von ihnen beeinflusst. Der physische Körper besteht aus organisierten Energie- und Informationsmustern, vereint mit allem im Quantenfeld. Sie und alle anderen Menschen senden ein ganz bestimmtes Energiemuster bzw. eine Signatur aus. Alles Materielle strahlt ständig spezifische Energiemuster aus, die Informationen tragen. Ihre schwankende mentale Verfassung verändert bewusst oder unbewusst diese Signatur von einem Moment zum anderen, denn Sie sind mehr als nur ein physischer Körper: Sie sind Bewusstsein, das über einen Körper und ein Gehirn unterschiedliche mentale Ebenen zum Ausdruck bringt.12
Woher kommen wir? Die Erklärung, wir seien in Sternen gemacht worden, finde ich tiefgreifend, elegant und schön. Sie besagt, dass die meisten Atome in uns allen aus kleineren Teilchen zusammengesetzt sind, die im Brutofen längst verschwundener Sterne erzeugt wurden. Nur unsere urtümlichen Wasserstoff-Bausteine wurden vor den Sternen geboren.14
Diese Gesetze bilden ihrerseits die Grundlage für Newtons Ableitung des universellen Gravitationsgesetzes, das fast ein Jahrhundert später formuliert wurde.15
Wie Funksignale übermitteln unsere Gedanken, unsere Überzeugungen und Erwartungen hinaus ins Quantenfeld (dass ich das Feld den grenzenlosen Potenziales, FP, nenne). Und sie ziehen das in unser Leben, was exakt der von uns ausgestrahlten Schwingung entspricht. Quantenphysiker haben bewiesen, dass es uns unmöglich ist, etwas zu beobachten, ohne es zu beeinflussen. Man nennt das den Beobachtereffekt. Dieser Effekt stellt so ziemlich alles auf den Kopf, was wir bislang darüber zu wissen glaubten, wie die Welt funktioniert. Aber die Möglichkeiten, die er uns eröffnet, sind geradezu schwindelerregend! Den er bedeutet:
Auch in Ihnen gibt es eine Welt aus Schwingungen. Sie leben also nicht nur in einer Welt, die in Formen hin ein- und wieder heraus schwingt, in der es unbegrenzte mögliche Realitäten gibt, die sich simultan entwickeln, in der alles schwingt und Energiewellen sich in alle Richtungen ausbreiten, sondern Sie schwingen ebenfalls in Ihrem Körper, in dem Mikrokosmos Ihres persönlichen Lebens.
Oft werde ich gefragt: Woher kommt Energie? Aus welcher Quelle speist sie sich? Und – könnte sie eines Tages versiegen? Die wichtigste Antwort darauf lautet: Wir haben es mit einem Phänomen zu tun, das die meisten Menschen noch nicht in seiner ganzen Unendlichkeit erkannt haben. Alles ist Energie, das ist die wissenschaftlich fortschrittliste und zugleich die uralte spirituelle Definition des Kosmos. Deshalb besitzen Energien nicht nur die Fähigkeit, uns und unseren Kosmos zu erschaffen und aufrechtzuerhalten, sondern auch, uns zu schützen und zu heilen.
Nicht zuletzt sind ungehinderte Energieflüsse dafür verantwortlich, dass wir gesund und glücklich leben können, trotz aller Belastungen, denen wir täglich ausgesetzt sind. Die Quantenphysiker beantworteten diese Fragen mit gelassener Konsequenz. Letztlich, so sagten sie, sei das gesamte Universum ein Konglomerat von Schwingungsmustern. Ein homogenes System, das lediglich auf der Ebene der Wahrnehmung eine Differenzierung erlaube. Einen substanziellen Gegensatz von Materie und Energie jedoch könne man nicht länger aufrechterhalten.19
Dies ist ebenfalls mit der Resonanz und der Fähigkeit eines Systems zur Absorbierung einer größeren Energiemenge in der Lage ist, als bei einer bestimmten Frequenz (Anzahl der Spitzen und Rückgänge in der Minute) normal. Jedes vibrierende Objekt, einschließlich elektromagnetischer Wellen, hat seine eigenen, bevorzugten Frequenzen, die „Resonanzfrequenzen“ genannt werden und bei denen die Vibration optimal ist. Wenn es die Vibration eines anderen Objekts empfängt, dann dämpft es alle Schwingungen der Umgebung und stimmt sich auf die Resonanzfrequenz ein. Das ist etwa so wie bei einer Mutter, die ihr Kind in einer Menge anderer Schüler erkennt, Planeten haben Orbitalresonanzen. Unser Gehör funktioniert dank der Synchronisierung: verschiedene Teile des inneren Trommelfells schwingen auf verschiedenen Tonfrequenzen nach. Resonanzen treten ebenfalls auf den Meeren als Gezeitenresonanzen auf, etwa in der Bay of Fundy, am Nordende des Golfes von Maine, unweit Neuschottlands auf. Armour entdeckte im Herzen Neurotransmitter, die Anzeichen höherer Gedanken im Gehirn signalisieren und darauf reagieren. McCraty stellte fest, dass Berührungen oder auch nur die mentale Konzentration auf das Herz eine Synchronisierung der Hirnwellen zweier Menschen bewirkt. Wenn zwei Menschen sich während der Konzentration von Liebesgedanken auf ihre Herzen berühren, dann wird ihr Herzrhythmus „stimmiger“ und ihre Gehirne beginnen, sich zu synchronisieren.23
Gravitation: Quelle der kosmischen Ordnung.
Unter den vier grundlegenden Naturkräften wirkt nur die Gravitation über kosmische Entfernungen. In dieser Bedeutung herrscht die Gravitation über den Kosmos. Sie ist für die Entwicklung der mehr skalierten Struktur des Universums verantwortlich – und in dieser Struktur erfüllen die anderen Kräfte ihre Rollen. Physiker und Astronomen sind seit langem überzeugt, dass die Gravitation aufgrund der Art, wie sie die Materie organisiert, etwas Besonderes ist. Der Schlüssel für die außergewöhnlichen Fähigkeiten zur Schaffung von Strukturen, welche die Gravitation besitzt, ist der allgemeine Charakter der Anziehungskraft und ihre weite Reichweite. Die Gravitation zieht jedes Teilchen der Materie im Universum an und kann nicht gefiltert werden. Ihre Effekte kumulieren sich und wachsen mit der Zeit. Die aus dem EPR-Paradox folgende Lektion ist diejenige, dass Quantensysteme grundsätzlich nichtlokal sind. Theoretisch gehören alle Teilchen, die irgendwann einmal in Interaktionen getreten sind, zu einer einzelnen Wellenfunktion – der globalen Wellenfunktion, die eine unglaublich große Anzahl an Wechselbeziehungen. Man kann sogar (und einige Physiker tun dies) eine Wellenfunktion des gesamten Universums erwägen. In einem solchen Schema ist die Bestimmung jedes einzelnen Teilchens untrennbar mit der Bestimmung des gesamten Kosmos verbunden – und zwar nicht in der trivialen Bedeutung, dass dieses Teilchen sich unter dem Einfluss der Kräfte aus seiner Umgebung befinden kann, sondern deshalb, weil die Realität dieses Teilchens selbst mit der Realität des restlichen Universums verbunden ist. 24
Es gibt keinen Leerraum, selbst mit den Abmaßen eines einzelnen Atoms. Überall passiert etwas. Und all das wird von Elektroenergie beherrscht. Sicher fühlt die Mehrzahl dies nicht so, aber wahr ist, dass wir alle elektrische Elemente sind. Die Nahrung, die wir verzehren, und der Sauerstoff, den wir einatmen, werden in den Zellen Prozessen unterzogen, in deren Ergebnis Elektroenergie entsteht. Wir spüren keine elektrischen Stöße beim Berühren einer anderen Person, und die Polsterung des Sessels entflammt nicht, wenn wir uns darauf setzen, da alle elektrischen Prozesse mit einer sehr geringen Spannung von etwa 0,1 Volt über Entfernungen ablaufen, die in Nanometern gemessen werden. Wollte man dies auf einen Meter umrechnen, dann hätten wir es mit einem elektrischen Feld von etwa 100 Millionen [Volt] je Meter zu tun – viel stärker als im Kern eines Blitzes.25
Überzeugt davon, dass sie eine wichtige Möglichkeit entdeckt haben, wie das Gehirn Kontakt mit der Außenwelt aufnimmt, schrieben Rizzolatti und sein Team einen einfachen Artikel, in dem sie ein Jahr ihrer Forschung zusammenfassten, und sendeten ihn an die wissenschaftliche Zeitschrift „Nature“, wo er erst einmal abgewiesen wurde, weil er angeblich für Neurowissenschaftlicher nicht interessant genug war. Dank seiner persönlichen Kontakte gelang es Rizzolatti schließlich, den Artikel im Journal of Experimental Brain Research zu veröffentlichen. Fünf Jahre später, als der Inhalt dieses Artikels bereits einer breiten Leserschicht bekannt war und seine Implikationen in der ganzen Welt durchdacht wurden, nahm „Brain“ – die wichtigste neurologische Zeitschrift – eine aktualisierte Version der Ergebnisse der ursprünglichen Forschungen an und veröffentlichte diese sofort.
Wir ahmen nicht nur die Emotionen anderer nach, sondern fühlen diese auch tief in unserem, eigenen Körper. Wir sind so stark auf die uns umgebende emotionale Landschaft abgestimmt, dass die negative oder positive Umgebung Einfluss auf unseren Körper und seine Funktionsfähigkeit hat. Die NK-Zellen – die erste Verteidigungslinie des Immunsystems im Kampf gegen Krebs und zahlreiche Viren – reagieren stark auf den von Menschen gefühlten Stress und insbesondere auf soziale Stressfaktoren. Ein bedeutender Rückgang der Anzahl und der Aktivität dieser Zellen wurde bei Streits und sogar kleinere Konflikten beobachtet. Auf ähnliche Weise wurde nachgewiesen, dass sozialer Stress Einfluss auf die Funktion der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse als einem der Hauptregler der Fähigkeit des Körpers zur Bekämpfung von Krankheiten hat. Der Psychologe David Spiegel hat zusammen mit seinen Kollegen einen Zusammenhang zwischen Ehestreit und negativem Einfluss auf den Cortisol-Rhythmus im Körper, der aktuell als ein Risikofaktor für die frühe Sterblichkeit durch Krebs angesehen wird, entdeckt.26
Wenn wir auf der gleichen Welle senden, können uns keine Krisen auseinanderbringen, und Meinungsverschiedenheiten bewirken nicht mal einen Kratzer auf dem Zusammengehörigkeitsgefühl. Jede Partnerschaft durchlebt Krisen, insbesondere dann, wenn sie länger andauert. Eine Krise bedeutet jedoch auch Katharsis und Gesundung. Das ist der tiefere Sinn einer Krise: Wir werden erwachsener, heilen die kranken Teile des Kindes in uns. Manchmal ist dies erschöpfend und meist bedeutet es eine tiefe Belastung für die Partnerschaft. Aber ein sich in Resonanz befindendes Paar überdauert jede Probe, unabhängig von den Belastungen. Die Krisen durchleben sie in diesem Falle gemeinsam. Und nichts in der Welt kann dann das Gefühl der Gemeinschaft infrage stellen.27
Mit einem Wort: Gravitation! Gravitation ist die allgegenwärtige Anziehungskraft aller Massen. Soweit uns bekannt ist, fühlt jeder Bestandteil des Universums die Gravitation. Die Gravitationskraft wächst – obwohl sie schwach ist – zusammen mit der Masse. Obwohl sie bei kleinen Körpern übergangen werden kann, ist sie doch bedeutend im Falle großer Körper – wie der Erde, der Sonne oder der Galaxie.
Was schützt uns vor Gefahren aus dem Kosmos?
Aufgeladene Teilchen, wie etwa Protonen (Kerne von Wasserstoffatomen) und Elektronen, fliegen durch den Kosmos mit einer Geschwindigkeit, die der Lichtgeschwindigkeit nahekommt. Die hohe Energie bewirkt, dass sie gefährlich sind. Das Magnetfeld der Erde lenkt diese Teilchen ab und bewirkt, dass die Mehrzahl von ihnen nicht bis zu uns vordringt. Dagegen sind Mond und Mars (mit sehr schwachem Magnetfeld) sehr gefährliche Orte.
Bestehen wir aus Sternenstaub?
Der Kosmos mit seinen schwarzen Löchern, interstellaren Wolken und explodierenden Sternen scheint mit unserem Leben überhaupt nicht verbunden zu sein. Aber kaum eine These ist so falsch. Das Eisen in unserem Blut, das Kalzium in unseren Knochen, der Sauerstoff, der unsere Lunge füllt… All das wurde im Inneren von Sternen geschmolzen, die starben, bevor unsere Erde geboren wurde. Die Schuld der Astrologen bestand nicht darin, dass sie verrückt waren, sondern vielmehr darin, dass sie nicht ausreichend verrückt waren. Wir sind viel stärker mit den Sternen verbunden, als sie sich das vorstellen konnten. Du willst ein Stück eines Sterns sehen? Dann hebe die Hand. Du bist Sternenstaub, der in einen Körper verwandelt wurde. Du wurdest wortwörtlich aus dem Himmel geschaffen.
Welchen Einfluss hat der Mond auf die Erde?
Entgegen der weit verbreiteten Überzeugung, werden die Gezeiten auf der Erde nicht von der Gravitation des Mondes, sondern vielmehr von den Unterschieden in der Gravitation des Mondes hervorgerufen.
Ist unser Sonnensystem außergewöhnlich?
Unser Sonnensystem hat eine geordnete Struktur: Alle Planeten kreisen in derselben Richtung und mehr oder weniger in der gleichen Ebene. Wahrscheinlich ist dies mit der Herkunft des Systems verbunden.
Was hören Radioteleskope?
Radiowellen sind elektromagnetische Wellen mit einer Wellenlänge von mehr als einem Zentimeter. Sie stellen den Teil des elektromagnetischen Spektrums mit der geringsten Energie dar.
Was ist kosmische Strahlung?
Kosmische Strahlung besteht zu etwa 90 % aus Protonen (den Kernen von Wasserstoffatomen), zu 9 Prozent aus Alpha-Teilchen (Kernen von Heliumatomen) und zu einem Prozent aus schwereren Atomkernen. Wenn Luftteilchen zusammenstoßen, dann erzeugt die kosmische Strahlung einen Regen sekundärer Teilchen und ein sehr dunkles Nachleuchten, das Tscherenkow-Strahlung genannt wird, die auf der Erdoberfläche über eine große Fläche installierten Teilchendetektoren registrieren diesen Teilchenregen in der Luft. Ultra sensible Lichtdetektoren registrieren die Tscherenkow-Strahlung. 28
Die Liebe. Wunderbarste Sache der Welt – oder verstrickte Gefühlskiste? Ist sie eine komplizierte Sache – oder die einfachste der Welt? Lässt sie sich überhaupt wissenschaftlich erklären? Sie dominiert unser Leben – wir genießen sie oder suchen nach ihr – und wenn sie uns entzogen wird, scheint eine Welt zusammenzubrechen. Die vielen Facetten der Liebe beschäftigen uns so sehr, dass seit Menschengedenken beinahe jedes Gedicht, jedes Buch, jedes Musikstück, jeder Film sich mit der Liebe befasst, und immer wieder ist sie neu, faszinierend. Recht so – denn Liebe ist der Schlüssel des Fortbestandes der Menschheit. Kein Wunder also, dass Liebe durch starke und überraschend einfache biologische Mechanismen gesteuert wird. Diese Mechanismen beeinflussen allerdings nicht nur unser Liebesleben, sondern auch große Aspekte unseres Sozialverhaltens. Neue Hypothesen legen sogar nahe, dass die komplexen Konsequenzen sozialer Bindungen für die Komplexität und selbst für die außergewöhnliche Größe des menschlichen Hirns mitverantwortlich sind (Dunbar u. Shultz 2007). Die Liebe ist also einfach, aber mit weitreichenden Konsequenzen. (…)
Und für Neurobiologen: Offenbar lässt sich die Liebe nicht willentlich kontrollieren, sie scheint in urtümlichen, tiefen Hirnbereichen beheimatet zu sein – keine Überraschung, dass sich dies mittlerweile durch Tierexperimente und Hirnscans am Menschen bestätigt hat. Und ebenso keine Überraschung, dass die neueste Forschung auf molekularer Ebene im Hirn eine enge Verbindung zwischen Sucht und Liebe aufdeckt. (…)
Insgesamt wird deutlich, dass unser menschliches Handeln erstaunlich stark durch unsere Biologie bestimmt wird – teilweise durch genetisch vererbte Verhaltensmuster, teilweise durch Erfahrungen im Kindesalter, die Spuren im Hirn hinterlassen. Bestimmte Verhaltensmuster und Persönlichkeitsunterschiede sind schon heute durchaus biologisch erklärbar – dies beraubt uns aber keineswegs der Verantwortung, die wir für die Konsequenzen unserer Entscheidungen und unseres Handelns voll und ganz tragen. Biologische Organismen zu sein, ist Teil unseres Menschseins.
Eines vorweg: Am besten entscheiden wir selbst, wer am besten zu uns passt, die Intuition ist hier unübertroffen. Keine Agentur, kein Berater, kein psychologisches Formular kann hier Weiterhalten.(…)
Du ziehst mich an!
Die Suche nach selbst- ähnlichen Partnern gibt es bei vielen Arten, und der biologische Begriff hierfür ist „Homogamie“. Wie aber stellt man (bzw. Frau) es an, Partner zu finden, die genetisch möglichst nah sind? Die Antwort ist recht einfach: Genetisch Verwandte sind uns auch äußerlich ähnlich. Und wie sieht man dies (vor allem, wenn man, wie als Nicht- oder Ur-Mensch, keine Spiegel hat)? Eine Antwort hierfür wird postnatale Prägung („sexual imprinting“) genannt: Da die eigenen Eltern die nächsten Verwandten sind, sucht man einen Partner oder Partnerin, die den Eltern (oder am besten dem gegengeschlechtlichen Elternteil) möglichst ähnlich sieht.
Menschen folgen also, im Durchschnitt, ganz fundamentalen biologischen Kriterien in der Partnersuche – trotz kultureller, sozialer und kognitiver Einflüsse. Es sei hier aber betont, dass unser Verhalten und auch unsere Partnerwahl eine er Komplexität aufweisen. Viele Einflüsse sind wohl noch weitgehend unbekannt und unerforscht, und viele Einflüsse haben vielleicht mehr mit uns als kognitiven Individuen zu tun als mit uns als biologischen, Evolution optimierenden Akteuren.
Noch ein Gedanke: Ob wir am Ende mit unserem Partner glücklich sind, hat auch nicht unbedingt mit der Erfüllung aller biologisch relevanten, genetisch optimalen oder evolutiv vorteilhaften Kriterien zu tun. Diese von der Evolution determinierten Kriterien helfen ja bloß dabei, unsere Gene möglichst weit voranzubringen. Unser persönliches Glück könnte ganz woanders sein.
Man muss sich dabei verdeutlichen, was das in neuronalen Dimensionen bedeutet: In so einem 3 x 3×3 Millimeter, also 27 Kubikmillimeter großen Würfel befinden sich nämlich verschiedenen Schätzungen zufolge und je nach Hirnbereich variierend ganze 500 000 bis 2 Millionen Neurone, für die man alle zwei Sekunden einen Durchschnittswert erhält.30
Die Bedeutung des Vagusnervs, für Ihre heutige Persönlichkeit wird zusätzlich durch einen dritten biologischen Charakter geprägt, mit dem ich Sie heute bekannt machen möchte: dem zehnten Kranial Nerv. Er stellt die Hauptverbindungslinie zwischen Ihrem Gehirn und Ihrem Körper her und wird auch als Vagusnerv bezeichnet. Er entspringt im Hirnstamm und verläuft über die inneren Organe. Doch in der Hauptsache verbindet er Ihr Gehirn mit Ihrem Herzen. Sie wissen bereits, dass Ihre Herzfrequenz sich erhöht, wenn Sie sich beleidigt oder bedroht fühlen – was auf die Fight-or-Flight-Reaktion zurückzuführen ist, die wir von unseren Vorfahren geerbt haben -, aber Sie wissen vielleicht nicht, dass es Ihr Vagusnerv ist, der Ihr pochendes Herz wieder beruhigt, indem er (zusammen mit dem Oxytocin) die ebenfalls urzeitliche Calm-and-Connect-Reaktion mit ins Spiel bringt.
Vor dem Hintergrund der Information, dass hiebe mit Verbundenheit gleichzusetzen ist, wird klar, dass Ihr Vagusnerv ein biologischer Aktivposten ist, der Ihr Erleben von Liebe unterstützt und koordiniert. Dieser Nerv entzieht sich Ihrem Bewusstsein. Er stimuliert winzige Gesichtsmuskeln, die für das Herstellen von Augenkontakt verantwortlich sind, ebenso wie für die Synchronisierung Ihres Gesichtsausdrucks mit einem anderen Menschen. Er adjustiert sogar die winzigen Muskeln Ihres Mittelohres, sodass Sie die Stimme des anderen trotz der Hintergrundgeräusche besser wahrnehmen. Auf subtile und doch durchgreifende Weise erhöht der Vagusnerv die Chancen, dass Sie beide eine Verbundenheit entwickeln. Er erhöht Ihre Chancen auf eine Positivitätsresonanz.
Die neue Wissenschaft der Liebe macht deutlich, dass Ihr Körper wie ein Verb wirkt. Sicherlich bleiben ein paar Eigenschaften Ihres Körpers – wie Ihre DNA oder Ihre Augenfarbe – relativ konstant. Aber Ihr Gehirn registriert unaufhörlich Ihre sich ständig verändernden Lebensumstände und koordiniert den Fluss biochemischer Stoffe, die wiederum Ihren Körper und Ihr Gehirn von innen, auf der Ebene der Körperzellen, verändern. Ihr Körper ergreift die Initiative. Bemerkens werter weise sendet er alles, was Sie fühlen – Ihre Augenblicke der Positivitätsresonanz oder deren Fehlen – an sämtliche Körperteile, bereitet Sie entweder auf Gesundheit oder Krankheit und mehr oder weniger auch auf liebe, volle Verbundenheit vor.
Charakteristisch für die Liebe sind Sorge und Fürsorge für andere, eine Wärme und ein aufrichtiges Interesse, das Sie veranlasst, ihnen Vertrauen und Mitgefühl zu schenken. Ein vor einiger Zeit erschienener Artikel, der den Versuch unternimmt, das wichtigste Charakteristikum der Liebe – das, für alle Variationen der Liebe gilt, von der romantischen über die elterliche bis hin zur platonischen Liebe — herauszuarbeiten, identifiziert Sorge und Fürsorge oder, abstrakt formuliert, die »Investition in das Wohlbefinden eines anderen, und zwar ausschließlich zu dessen Wohl«, als wesentlichen, stets präsenten Fingerabdruck der Liebe. Sorge und Fürsorge führen dazu, dass Sie stärker auf die Bedürfnisse anderer Menschen achten und eingehende Informationen wachsam aufnehmen und verarbeiten, um Ihre Mitmenschen vor Schaden zu bewahren. Außerdem führt Liebe beim nächsten Zusammentreffen mit den Menschen, mit denen Sie Mikromomente der Positivitätsresonanz teilten, zu noch mehr automatisierten positiven Reaktionen – Sie gehen beide davon aus, dass Ihr Gegenüber Ihnen wohlgesinnt ist, und dadurch ermöglichen Sie weitere Erfahrungen von Positivitätsresonanz. Studien haben sogar ergeben, dass Ihre Alltagsinteraktion mit Freunden und Kollegen erheblich fröhlicher und angenehmer wird, je eher Sie lernen, die Mikromomente der Liebe zu pflegen.
Einfach formuliert: Liebe führt zu einem grundlegenden Sinneswandel.
Denken Sie doch einmal daran, wie ein Fußballspiel oder einen Konzert Positivitätsresonanz auf breiter Ebene hervorrufen kann. Durch intensive synchrone Rufe, Gesänge, Märsche, Tänze oder andere gleichzeitig‘ durchgeführteAktivitäten wird ein tiefes Gefühl der Gruppensolidarität geschaffen – das sogar ein ganzes Stadion erfassen kann.
Werden
Liebe löst im Laufe der Zeit Wellenbewegungen aus. Je häufiger Sie Positivitätsresonanz tagtäglich erleben, umso mehr beeinflusst sie das, was Sie werden.
Die weiteren Aussichten.
Wir haben gesehen, dass die Liebe ihre Wellenbewegungen durch Zeit und Raum schickt. Studien zufolge erweitert sich Ihr Bewusstsein in einem Augenblick der Positivitätsresonanz automatisch, sodass Sie den Augenblick und die Menschen besser zu schätzen wissen, als es normalerweise der Fall wäre. Ebenfalls automatisch beginnt Ihr Körper, sich dem anderen zuzuneigen und den anderen zu bestätigen, sodass ein subtiler, synchroner Tanz beginnt, der Ihre Verbundenheit verstärkt. Im Laufe der Zeit verändern diese wirkmächtigen Augenblicke das, was Sie sind. Sie tragen zu einer Erweiterung Ihres sozialen Netzwerkes bei, stärken Ihre Resilienz, steigern Ihre Weisheit und sorgen für eine bessere physische Gesundheit. Die Liebe ist zudem zutiefst persönlich. Sie entfaltet sich in und durch Ihren Geist und Körper wie eine Welle, gipfelt in jedem neuen Mikromoment der Verbundenheit – in jenem Lächeln, diesem Lachen oder einem wissenden und zustimmenden Blick, den Sie mit anderen teilen. Doch obwohl diese Mikromomente zutiefst persönlich und flüchtig sind, avancieren sie immer stärker zu Gegenständen wissenschaftlichen Forschens. Zum ersten Mal also können Sie die Liebe nicht nur durch eine persönliche, subjektive Brille betrachten und wertschätzen, sondern auch durch eine wissenschaftliche, objektive Brille. Dadurch können Sie besser erkennen, warum Ihr Körper und Ihr Geist für die Liebe geschaffen sind und von der Liebe nur profitieren können. Lernen Sie, Liebe häufiger zu suchen, und sie wird nicht nur Sie selbst emporheben, sondern auch Ihr Umfeld und unsere Welt – weit über das hinaus, was Sie und ich uns heute vorstellen können. Es gibt unzählige Gelegenheiten zur Liebe. Es liegt an Ihnen, sie zu nutzen und durch sie ein erfülltes Leben zu führen. 31
EINSTEINS SPUKHAFTE FERNWIRKUNG
Es gibt Dinge in unserer Welt, die dem gesunden Menschenverstand absolut widersprechen. j Einstein (1879-1955) wollte sie deswegen nicht wahrhaben. . Aber es gibt sie, und sie machen sogar Sinn.
Auch das, was wir nicht verstehen, kann sinnvoll sein! Zeitdilatation ist aber ein Phänomen, das weit außerhalb unseres Alltagsverständnisses liegt, genauso wie Teilchen-Welle-Dualismus. Daher werden wir quantenphysikalische Verschränkung nie wirklich verstehen. Aber wir können sie mathematisch fas- – sen, und da funktioniert sie dann prächtig und macht sogar Sinn. Unsere Welt übersteigt eben manchmal die Vorstellungskraft des Menschen: gekrümmter dreidimensionaler Raum oder eben Zeitdilatation. Dann hilft nur noch Mathematik, die ist unbeirrbar. Das ist der Grund, warum wir Wissenschaftler sie so lieben und dem gesunden Menschenverstand oft misstrauen.32